Stoffwechsel anregen: Komplette Anleitung zum Abnehmen
Wer abnehmen möchte, stößt häufig auf den Stoffwechsel und Aussagen, wie zum Beispiel „Du musst deinen Stoffwechsel anregen, um sicherzustellen, dass die Pfunde purzeln!“. Aber wie lässt sich der Stoffwechsel anregen? Und welche Rolle spielen Sport und Ernährung, wenn es darum geht, die Fettverbrennung anzukurbeln?
Vorweg: Du solltest auf keinen Fall den Fehler machen, deinen Stoffwechsel und die Auswirkungen, die er auf dein Gewicht haben kann, zu unterschätzen. Es lohnt sich definitiv, sich damit mal etwas genauer auseinanderzusetzen. Daher erkläre ich dir in diesem Beitrag Schritt für Schritt, was der Stoffwechsel ist, wie du deinen Stoffwechsel anregen kannst und welche Gründe dafür sorgen können, dass sich dein Stoffwechsel über die letzten Jahre etwas eingeschlafen ist.
Was ist der Stoffwechsel?
Der Mensch braucht Energie. Nicht nur dann, wenn er Sport treibt, sondern auch im ganz normalen Alltag. Und genau an dieser Stelle kommt der Stoffwechsel, auch Metabolismus genannt, ins Spiel. Er umfasst alle biochemischen Vorgänge, die rund die Uhr in unseren Zellen ablaufen. Dabei werden Nährstoffe aufgespalten, Energie daraus gezogen und es finden Umbau-Arbeiten bestimmter Stoffe statt. Damit sorgt der Stoffwechsel unter anderem dafür, dass
- Zellen aufgebaut werden
- Nervenfasern verbunden werden
- Hirn, Organe und Muskeln mit Nährstoffen versorgt werden
- der Blutkreislauf aufrecht erhalten wird
- unsere Verdauung funktioniert
und wir einfach gesagt, unseren Alltag meistern. Verallgemeinert gilt: Die Energie, die es für all das (und noch vieles mehr) braucht, wird über den Stoffwechsel erzeugt. Nun kannst du dir sicherlich vorstellen, dass es zu einem echten Problem werden kann, wenn Stoffwechselvorgänge gestört sind. Dann kommt nämlich das ganze System ins Wanken.
Damit die Stoffwechselprozesse optimal funktionieren können, braucht dein Organismus ausreichend Energie in Form von Nahrung. Und genau an dieser Stelle kommen die Lebensmittel, die du jeden Tag konsumierst, ins Spiel. Sie fungieren als Brennstoff, vergleichbar mit dem Benzin bei einem Auto. Mit ihrer Hilfe hast du die Möglichkeit, wichtige Faktoren rund um deinen Stoffwechsel positiv (aber eben leider auch negativ) zu beeinflussen. Die Hauptenergieträger, auf deren ausgewogene Zufuhr du in jedem Fall achten solltest, damit alles wie gewünscht funktioniert, sind Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße (Proteine).
Sicherlich ahnst du es schon: Eine ausgewogene Ernährung und die richtigen Lebensmittel können dir dabei helfen, deinen Stoffwechsel zu unterstützen. Aber warum kann sich ein Stoffwechsel im Laufe des Lebens eigentlich verlangsamen?
Warum kann sich der Stoffwechsel verlangsamen?
Die Geschwindigkeit deines Stoffwechsels ist von mehreren Faktoren abhängig. Glücklicherweise kannst du einige von ihnen beeinflussen und dementsprechend bis zu einem gewissen Grad selbst sicherstellen, dass dein Stoffwechsel so läuft, wie er soll. Zu den Faktoren, die du beeinflussen kannst, gehören vor allem die Verteilung von Muskel- und Fettmasse, aber auch die Nahrungsmenge und deren Zusammensetzung. Darauf gehen wir später noch genauer ein.
Es gibt allerdings auch Faktoren, die einen langsamen Stoffwechsel verursachen und gegen die du nichts unternehmen kannst. Hierzu gehören deine Genetik, das Alter, dein Geschlecht sowie deine Körpergröße und mögliche Stoffwechselerkrankungen. Manche Menschen möchten ihren Stoffwechsel ankurbeln, erkennen jedoch irgendwann, dass sie an ihre Grenzen stoßen. Ein langsamer oder reduzierter Stoffwechsel kann vererbt werden. Das bedeutet: Nährstoffe sind nicht alles. Hinzu kommt, dass – wie so oft – auch das Alter mit Hinblick auf die Qualität des Stoffwechsels eine wichtige Rolle spielt. Oder anders: Bis zu einem gewissen Grad ist es normal, dass der Stoffwechsel nicht mehr so wie früher funktioniert.
Genau das bemerken oft auch Frauen in den Wechseljahren – in einer Zeit, in der die Hormone bei vielen Menschen ohnehin verrücktspielen – vollkommen unabhängig davon, welche Nahrung sie zu sich nehmen. Wenn du mehr zum Thema Wechseljahre erfahren möchtest, dann schau gerne mal in diesem Beitrag vorbei.
Was ist der Hungerstoffwechsel?
Hast du in der Vergangenheit immer mal wieder Diäten ausprobiert, Erfolge erzielt, es aber dann doch nicht langfristig durchgehalten, sodass der gefürchtete Jo-Jo-Effekt zugeschlagen hat? Bislang ging das vielleicht immer gut, Spaß machen die ständigen, strengen Diäten zwar nicht, aber sie erfüllen zumindest kurzfristig ihren Zweck. Nun bist du mal wieder in eine Diät gestartet und obwohl du eigentlich alles so handhabst, wie in den früheren Diäten: Irgendwie will es diesmal nicht so richtig funktionieren und du nimmst einfach nicht mehr ab.
Und das, obwohl du bei deiner Nahrung auf Zucker, ungesunde Fette und Co. verzichtest, vielleicht sogar Sport treibst und sich deine Verdauung eigentlich „okay“ anfühlt?
Zwei gute Nachrichten vorweg:
- So wie dir geht es ganz vielen Menschen
- Man kann den Stoffwechsel nicht „kaputt“ machen und er lässt sich jederzeit wieder ankurbeln
Du hast also Bekanntschaft mit dem sogenannten Hungerstoffwechsel gemacht. Dieser sorgt dafür, dass dein Gewicht stagniert und es nicht möglich ist, noch mehr Fett zu verbrennen. Genau das kann natürlich frustrieren. Aber worum handelt es sich bei diesem Phänomen eigentlich genau?
Wie merkt man, dass man im Hungerstoffwechsel ist?
Die folgenden Anzeichen können ein Hinweis darauf sein, dass dein Stoffwechsel nicht so funktioniert, wie er sollte:
Du nimmst zu – obwohl du dich wie immer ernährst und vielleicht sogar High Intensity Interval Training betreibst
- Deine Hände und Füße sind immer wieder kalt
- Du kannst dich in letzter Zeit schlechter konzentrieren
- Du fühlst dich müde und ausgelaugt
- Deine Haut ist trocken
- Du verlierst übermäßig viele Haare
- Deine Verdauung hat sich verlangsamt
Wichtig: An Beschwerden wie diesen muss nicht zwangsläufig dein Fettstoffwechsel schuld sein. Solltest du diese oder ähnliche Anzeichen jedoch bei dir bemerken gilt es, aufmerksam zu bleiben und dein Essverhalten etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Warum das so wichtig ist, erfährst du, wenn du weiter liest.
Was passiert beim Hungerstoffwechsel?
Um diese Fragen zu beantworten, ist es wichtig, sich zunächst mit dem Grundprinzip von Diäten auseinanderzusetzen. In einer Diät führst du deinem Körper weniger Energie, in Form von Nahrung zu, als er für den Erhalt deines Körpergewichts benötigt. In diesem sogenannten Kaloriendefizit möchte man erreichen, dass der Metabolismus überschüssige Fettmasse verbrennt und abbaut. Soweit die Theorie kalorienreduzierter Diäten. In der Praxis gestaltet es sich aber häufig recht komplex, das individuell passende Kaloriendefizit zu finden.
Wenn du dir ein großes Kalorien-Limit setzt, gerät dein Körper oft in eine Art „Mangelzustand“. Infolgedessen versucht er, sich vor der vermeintlichen Hungersnot zu schützen. Der Hungerstoffwechsel setzt ein. In diesem Zusammenhang werden die Stoffwechselprozesse verlangsamt und der Grundumsatz heruntergefahren. Genau das war für unsere Vorfahren überlebenswichtig. Dein Stoffwechsel fährt also die etwas weniger wichtigen Prozesse auf ein Minium herunter und versucht die wichtigen Teile, wie Hirn und Organe weiterhin, bestmöglich mit Energie zu versorgen.
Was ist der Grundumsatz?
Der Grundumsatz bezeichnet die Energiemenge (also Kalorienmenge), die dein System in Ruhe benötigt, um seine lebenswichtigen Funktionen aufrechtzuerhalten. In Ruhe bedeutet dabei: Liegend im Bett, ohne jegliche Aktivitäten des Alltag.
Dies Funktionen umfassen dabei Prozesse wie Atmung, Herzschlag, Zellerneuerung und die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur. Der Grundumsatz variiert je nach Genetik, Alter, Geschlecht, Körpergröße, Gewicht und Muskelmasse einer Person. Er bildet die Basis des gesamten Energieverbrauchs. Wie man diesen rechnerisch bestimmen, aber auch individuell messen kann, dazu später mehr.
Warum nehme ich zu, obwohl ich wenig esse?
Gestaltest du dein Kaloriendefizit so groß, dass du langfristig sehr nah an deinen Grundumsatz kommst oder diesen sogar unterschreitest, dann führt das in der Folge zu der zuvor angesprochenen Verlangsamung des Stoffwechsels, weil der Körper mit der geringen Energiemenge klarkommen muss und dich dabei dennoch bestmöglich versorgen möchte.
Dass genau das nicht gesund ist, kannst du dir sicherlich denken. Hinzu kommt: Wenn du dich dann irgendwann wieder dazu entschließt, normal zu essen, agiert dein Organismus nach dem Motto „Sicher ist sicher“. Das bedeutet: Er speichert alles so gut es geht. Einer der häufigsten Sätze meiner Kunden in diesem Zusammenhang lautet: „Ich muss dieses Stück Pizza gefühlt nur anschauen und habe es schon auf den Hüften!“.
Dieser Satz kommt dir bekannt vor? Dann hast du vermutlich Bekanntschaft mit dem Hungerstoffwechsel gemacht. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass es nicht lange dauert, bis der gefürchtete Jo-Jo Effekt nach einer Diät einsetzt oder man aber das Gefühl hat, nun dauerhaft nur noch sehr kleine Portionen essen zu dürfen, da man sonst sehr schnell an Gewicht zunimmt.
Diese besondere Stoffwechselanpassung passiert natülrich nicht von heute auf morgen. Bei Frauen geht es jedoch schneller als bei Männern, weil der Körper in einer vermeintlichen Hungersnot die Fettreserven der Frau ganz besonders schützen möchte, da sie andernfalls nicht schwanger werden kann. In der Steinzeit hätte das bei einer Hungersnot schlimmstenfalls dazu geführt, dass keine Fortpflanzung mehr möglich ist – eine Katastrophe!
Wie viele Kalorien sollte man zu sich nehmen, wenn man abnehmen möchte?
Ausgangspunkt einer jeden Kalorienplanung ist der Grundumsatz. Wenn du nicht genau weiß, was man darunter versteht, dann scrolle noch mal etwas hoch.
Wie bestimmt man den Grundumsatz?
Typischerweise nimmt man dazu eine mathematische Formel zur Hand. Auch wenn ich die Berechnung nicht unbedingt empfehle (warum, erkläre ich dir gleich), dann ist jedoch die beste Option noch noch die Harris-Benedict-Formel. Es gibt online auch Grundumsatzrechner, die das für dich übernehmen, die Theorie dahinter sieht jedoch so aus:
Harris-Benedict-Formel für Männer
Grundumsatz [kcal/24 h] = 66,47 + (13,7 x Körpergewicht in kg) + (5 x Körpergröße in cm) – (6,8 x Alter in Jahren)
Harris-Benedict-Formel für Frauen
Grundumsatz [kcal/24 h] =655,1 + (9,6 x Körpergewicht in kg) + (1,8 x Körpergröße in cm) – (4,7 x Alter in Jahren)
Als Beispiel: Eine 70kg schwere Frau, die 35 Jahre alt ist und 168cm groß ist
655,1 + (9,6 x 70) + (1,8 x 168) – (4,7 x 35)= 1.465 Kalorien im Grundumsatz (also liegend, ohne Aktivität)
Warum nehme ich nicht ab, obwohl ich wenig esse?
Wenn du dir jetzt denkst: „Wow, das ist aber eine Menge! Ich esse derzeit nur 1200 kcal“, dann merkst du vielleicht, dass du zu radikal an deine Diätplanung herangegangen bist!
Verstehe mich nicht falsch: Verhungern funktioniert, aber eben nur, wenn man dauerhaft extrem wenig bis gar nichts isst. Überlege mal wie das bei dir ist: Isst du wirklich, seit mehreren Wochen oder gar Monaten nur so wenig Nahrung? Oder kommen vielleicht doch mal Tage, an denen du es nicht ganz so genau nimmst und dir vielleicht mal etwas „gönnst“, weil du die restlichen Tage ja sehr konsequent warst? Genau da steckt nämlich der kleine Fehlerteufel, weil es vermutlich doch mal Tage gibt, wo du nicht ganz so genau auf die zugeführten Kalorien achtest. Und schwups sind wir wieder an dem Punkt, dass dein Organismus alles daran setzt, die Mehrkalorien in Form von neuen Fettreserven zu speichern, damit du nicht verhungerst.
Wenn du jetzt also durch die Anwendung der Formel festgestellt hast, dass du sogar recht weit von deinem Grundumsatz entfernt bist, dann erhöhe deine Nahrungsmenge langsam, sodass du dich im ersten Schritt an so viel Essen rantastest, dass du zumindest den Grundumsatz nicht mehr unterschreitest.
Wie bestimmt man den Leistungsumsatz?
So, nun ist es ja vermutlich so, dass du nicht den ganzen Tag nur im Bett liegst. Du hast also auch noch einen Leistungsumsatz, durch deine Aktivitäten im Alltag, deinen Beruf und eventuell auch sportliche Aktivitäten. Diesen Leistungsumsatz muss man zum Grundumsatz addieren – so erhält man den individuellen Erhaltungsbedarf, also die Kalorienmenge, die dein Körper benötigt, um dein Gewicht zu halten. Erst wenn du diesen Wert kennst, kannst du eine sinnvolle Kalorienplanung starten.
Einen ganz guten Rechner, der sehr detailliert ist, findest du hier: Zum Kalorienrechner
Dort wird der Grund- und Leistungsumsatz direkt zusammenbestimmt, sodass du direkt beides kombiniert hast. Außerdem kannst du dein Abnahmetempo bestimmen, sodass der Rechner dir auch direkt ein Kaloriendefizit vorschlägt. Ein gesundes Defizit liegt für die meisten Menschen im Rahmen von 100-500 Kalorien, die man vom Erhaltungsbedarf abzieht.
Weil du jetzt aber den Hungerstoffwechsel kennst, denke bitte daran, dass du durch dein Defizit jedoch niemals den Grundumsatz unterschreitest und auch nicht zu nah an ihn herankommst. Ich würde immer mindestens 150-200 Kalorien über den Grundumsatz bleiben.
In der Folge verlierst du zwar etwas langsamer Fett, dafür jedoch langfristig und nachhaltig – ohne Hungerstoffwechsel und Jojo-Effekt, weil dein Körper eben immer noch ausreichend Nahrung bekommt und keine Angst hat, dass er sich in einer Hungersnot befindet.
Kann man den Grundumsatz messen?
Ich hatte ja zuvor bereits erwähnt, dass es noch eine bessere Möglichkeit gibt, als den Grundumsatz zu berechnen: Man kann den individuellen Grundumsatz nämlich auch messen! Noch nie davon gehört? Kein Problem! Das Zauberwort im Fachjargon nennst sich „indirekte Kalorimetrie“.
Wir Menschen sind doch alle sehr individuell – und genauso individuell ist der Stoffwechsel. Daher kann ich dir aus der Erfahrung sagen, dass die wenigsten Menschen tatsächlich den berechneten Grundumsatz aus der Formel treffen, sondern eher etwas darunter liegen. Du kannst also noch so fleißig rechnen: Du bist ein Individuum, mit eigener Genetik und eben keine mathematische Formel. Es KANN sein, dass die Formel deinen persönlichen Stoffwechsel widerspiegelt, du KANNST aber genauso gut auch vollkommen daneben liegen. Daher schafft nur eine Stoffwechselmessung wirklich Klarheit.
Wann macht eine Stoffwechselanalyse Sinn?
Wenn deine Fettverbrennung also nicht so funktioniert, wie du es dir wünschst, du in Erfahrung bringen möchtest, wie dein individueller Stoffwechsel läuft oder du schon etliche Diätversuche hinter dir hast und dich fragst, worin der Fehler liegt, dass es mit der langfristigen Gewichtsreduktion nicht klappt, dann kann eine Stoffwechselanalyse Klarheit schaffen.
Basierend auf dem entsprechenden Ergebnis kannst du herausfinden, wo es gegebenenfalls noch hakt und wie du deinen Metabolismus gezielt unterstützen kannst. So ist es in vielen Fällen möglich, den positiv zu verändern, den Fettstoffwechsel anzukurbeln und dadurch den Energieverbrauch zu optimieren.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, dann findest du hier weitere Details zur Stoffwechselmessung. Wenn du aus Frankfurt am Main oder der Umgebung kommst, können wir in meiner Praxis gerne einen Termin vereinbaren und uns deinen Stoffwechsel mal im Detail anzuschauen. Ansonsten gibt es aber sicherlich auch in deiner Region jemanden, der eine solche Stoffwechselanalyse anbietet.
Wenn wir wissen, wie dein Stoffwechsel läuft, dann kann ich mir dir gemeinsam die Punkte in deiner Ernährung und deinem Lebensstil identifizieren, die es zu verändern gilt. Und keine Sorge: Meist sind das wirklich kleine Anpassungen, die aber eine große Wirkung mit sich bringen. Falls du den Weg nicht alleine gehen willst, dann ist vielleicht mein Coaching auch etwas für dich – dieses kann auch vollständig online stattfinden, sodass es völlig egal ist, wo du wohnst. Hier findest du alle Infos dazu.
Die Zeiten, in denen du dich auf ungenaue Formeln verlassen musstest, sind vorbei! Wir sagen Fettzellen den Kampf an und finden deinen exakten Kalorien Verbrauch pro Tag heraus. Dein Körper und dein Stoffwechsel sind individuell – und genau das solltest du im Hinterkopf behalten, wenn du Fett verbrennen und deinen Stoffwechsel anregen möchtest.
Wie kann man den Stoffwechsel anregen?
Es gibt nicht DEN einen Grund, weshalb sich der Stoffwechsel verlangsamt. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle. Dazu gehören unter anderem:
- Stoffwechselerkrankungen (Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto)
- Diäten-Historie
- Nahrungszufuhr
- Lebensmittelauswahl
- körperliche Aktivität
Sollte dein verlangsamter Fettstoffwechsel nicht durch dein Alter oder deine Gene begründet sein, ist es also sehr Wahrscheinlich, dass eine Veränderung deiner Lebensgewohnheiten zu einer Verbesserung führen kann. Und auch das Alter und die Gene können durch sinnvolle Anpassungen etwas „ausgetrickst“ werden.
Ich möchte dir aber trotzdem ein paar Tipps geben, mit denen du versuchen kannst, deinen Stoffwechsel wieder anzuregen.
Tipp Nr. 1: Eine ausgewogene Ernährungsweise
Wenn du deinen Stoffwechsel anregen möchtest, musst du dich ausgewogen ernähren und deinem Körper vor allem ausreichend Nährstoffe zuführen. Sorge also dafür, dass du verschiedene gesunde (!) Lebensmittel in deinen Alltag integrierst. So kannst du deine Fettverbrennung oft ganz automatisch – natürlich im Idealfall in Kombination mit Sport – ankurbeln. Mehr Tipps, wie eine gesunde Ernährungsumstellung funktioniert, findest du hier.
Tipp Nr. 2: Die Auswahl der richtigen Kohlenhydrate
Kohlenhydrate sind wichtig für eine ausgewogene Ernährung. Wenn du die falschen Kohlenhydrate zu dir nimmst, ist die Gefahr groß, dass sich dein Stoffwechsel unnötig verlangsamt und deine Verdauung nicht so funktioniert, wie sie eigentlich sollte. Greife daher zu komplexen Kohlenhydraten wie Haferflocken, Vollkornprodukte sowie Gemüse und Obst und stelle so sicher, dass dein Körper möglichst lange mit Energie versorgt wird. Zucker und Co. sind erlaubt – aber bitte in Maßen. Sie liefern dir zwar schnell Energie, bauen diese jedoch schnell wieder ab. Noch mehr Tipps gegen Heißhunger findest du hier.
Tipp Nr. 3: Gesunde Fette
Fett ist in einer gesunden Ernährung nicht verboten! Ganz im Gegenteil! Unser Körper ist auf die Zufuhr gesunder Fettsäuren angewiesen. Besonderen Fokus solltest du dabei auf Omega 3 Fettsäuren legen, wenn du deinen Stoffwechsel anregen möchtest. Besonders beliebte Quellen beziehungsweise Produkte sind hier vor allem Fisch aber auch Oliven und Olivenöl, verschiedene Arten von Nüssen sowie Samen und Avocados. Lebensmittel, die viele ungesunde Fette beinhalten, kommen vor allem aus dem Bereich der Wurstwaren, Fast Food und Süßigkeiten. Diese solltest du nur maßvoll verzehren und den Fokus stattdessen in deiner Ernährung auf die gesunden Fettsäuren setzen.
Tipp Nr. 4: Proteine
Protein, also Eiweiß, sättigt sehr gut und hält damit den Blutzuckerspiegel stabil. Das hilft dir vor allem dabei Heißhungerattacken vorzubeugen. Außerdem sind Proteine der Muskelbaustein. Ohne deren Zufuhr über die Nahrung, sieht der Körper keine Notwendigkeit deine Muskulatur zu erhalten. Dann nimmst du im Kaloriendefizit zwar ab, aber du verlierst vor allem Muskelmasse. Das ist kontraproduktiv!
Denn so reduziert sich nicht nur dein Grundumsatz (weil Muskulatur auch im Ruhezustand mit Energie versorgt werden muss), sondern deine Körperform verändert sich auch negativ – „skinny fat“ ist hier das Stichwort. Daher sollte Eiweiß einen wichtigen Teil deiner Ernährung ausmachen. Gute Quellen sind neben Fleisch, Fisch und Eier auch fettarme Milchprodukte, sowie Hülsenfrüchte, Bohnen und Soja.
Tipp Nr. 5: Vermeide ständiges snacken
Gewöhne dir an, deinem Körper richtige Mahlzeiten zuzuführen und nicht ständig zu snacken. Die ständige Insulinausschüttung macht es deinem Körper ansonsten unmöglich, die Fettreserven anzuzapfen. Iss daher 2-3 normale Mahlzeiten und integriere maximal einen Snack. Intervallfasten kann ebenfalls eine sehr gute Möglichkeit sein, um den Fettstoffwechsel etwas anzukurbeln. Mehr zum Thema Intervallfasten erfährst du hier.
Tipp Nr. 6: Nimm deine Lebensgewohnheiten unter die Lupe
Wer seinen Stoffwechsel anregen möchte, sollte auch auf seine Gesundheit achten. Das eine Thema ist eng mit dem anderen verbunden. Oder anders: Die Tipps, die deine Gesundheit unterstützen, unterstützen auch oft deinen Stoffwechsel. Achte darauf, ausreichend Wasser zu trinken und genügend zu schlafen und versuche dein Stresslevel etwas zu reduzieren. Regelmäßige körperliche Aktivitäten können sich sehr positiv auf das Stresslevel und die Schlafqualität auswirken. Und auch Atemübungen, Mediation oder Yoga sind richtig gut Werkzeuge.
Warum hochintensiver Sport nicht immer so hilfreich ist wie erhofft
Nachdem wir den Stoffwechsel nun von vielen Seiten beleuchtet haben, möchte ich zum Abschluss noch kurz auf das Thema Cardiotraining zum Stoffwechsel anregen eingehen.
Die naheliegendste Lösung für viele Personen, wenn sie Fett verlieren möchten, ist es, Ausdauersport zu betreiben. Per se ist das auch nicht schlecht. Hier kommt es aber ganz auf die Dauer und die Intensität an. Was du dir definitiv merken solltest: Viel hilft NICHT viel! Oder anders: Starkes Schwitzen ist kein Indiz für eine gute Fettverbrennung im Training.
Hilft HIIT für die Fettverbrennung?
Was passiert in deinem Körper, wenn du zum Beispiel High Intensity Interval Training betreibst? Richtig: Du verbrauchst Energie. Durch den meist sehr hohen Puls während des Trainings, greift dein Körper aber vor allem auf deine Kohlenhydratspeicher zurück. Die Fettverbrennung steht da schnell nicht mehr im Vordergrund.
Spiroergometrie: So steuerst du dein Ausdauertraining sinnvoll
Versteh mich nicht falsch! Wer Fettgewebe reduzieren möchte, braucht nicht nur die richtigen Nährstoffe, sondern sollte sich auch körperlich, in irgendeiner Form, bewegen. Wenn du deinen Stoffwechsel ankurbeln möchtest, solltest du jedoch nicht „irgendwie“ trainieren. Mit falsch dosiertem Training vergeudest du nur Lebenszeit und wirkst vielleicht im schlimmsten Fall sogar negativ auf deinen Stoffwechsel ein.
Wusstest du zum Beispiel, dass du deinen Stoffwechsel ganz gezielt anregen kannst, indem du im richtigen Pulsbereich trainierst? Wo dieser genau liegt, können wir im Rahmen einer individuellen Leistungsdiagnostik (Spiroergometrie) in meiner Praxis in Frankfurt am Main bestimmen.
Im Rahmen der Messung zeigt sich dann oft, dass diejenigen, die ihren Stoffwechsel unterstützen möchten, nach einem Workout nicht zwangsläufig schweißgebadet sein müssen. „Richtig“ ist hier definitiv wichtiger als „bis zur maximalen Erschöpfung“.
Der Stoffwechsel, das große Mysterium
Als Grundregel gilt: Nicht nur Sport, sondern auch die Ernährung kann den Stoffwechsel anregen. Das bedeutet: Wenn du abnehmen möchtest, braucht es einen Mix aus ausreichend Energie, den richtigen Lebensmitteln und Bewegung. Nur dann, wenn alle Details zueinanderpassen, kannst du deinen Stoffwechsel anregen und dein Körpergewicht reduzieren. Gerät hingegen ein Bereich aus dem Gleichgewicht, wenn du zum Beispiel viel zu viel trainierst und zu wenige Nährstoffe zu dir nimmst, kann letztendlich auch dein Stoffwechsel nicht richtig arbeiten.
Je besser du deinen Stoffwechsel verstehst, desto leichter fällt es in der Regel, die richtigen Tipps zum Abnehmen zu finden (und zu berücksichtigen). Denn mit einer gesunden Balance bei der Ernährung, kannst du dir auch ohne schlechtes Gewissen mal etwas gönnen. Sehr gern bin ich dir dabei behilflich, deine Balance zu finden.